Aktuelles

was bisher geschah - Asylsuchende

14.03.2015 Berichterstattung im FT, dass in Kemmern eine Unterbringung und ein Stützpunkt für Asylsuchende eingerichtet wird.

19.03.2015 Im Rahmen der Gemeinderatsitzung bittet Gemeinderat Dr. Oliver Dorsch Herrn Bürgermeister Gerst, dass ein Vertreter der AWO in der nächsten Gemeindratsitzung hierzu Informationen gibt. Herr Bürgermeister Gerst verneint diese Bitte mit der Begründung, dass die nächste Sitzung durch das Thema "Hochwasserdamm" hierzu keine Möglichkeit zulässt.

28.03.2015 In Kemmern werden Flugblätter anonym verteilt (Hinweis: Diese Flugblätter sind nicht aus dem Hause Zukunft für Kemmern!)

30.03.2015 Gemeinderat Sascha Dorsch bittet per email Bürgermeister Gerst und Landrat Kalb die Bürgerinnen und Bürger von Kemmern zu informieren.

01.04.2015 Bürgermeister Gerst antwortet auf die email und erläutert, dass die Gemeinde Kemmern selbst nicht verfahrensbeteiligt ist und er als Bürgermeister zu gegebener Zeit die Bürgerschaft informieren wird.

09.04.2015 Ein Mitarbeiter des Landrats bestätigt den Posteingang, gibt hierzu aber keine weiteren Informationen

13.04.2015 Die Gemeinderäte der Zukunft für Kemmern besuchen die AWO in Bamberg und bitten den Vorstand der AWO die Bürgerschaft in Kemmern zu informieren. Herr Dippold, Vorstand der AWO steht für eine Information im Rahmen der Gemeinderatsitzung am Do, 16.04.2015 zur Verfügung.

14.04.2015 Herr Dippold, AWO bestätigt, dass er im Rahmen der Gemeinderatsitzung weiterführende Informationen zum Thema "Asylsuchende in Kemmern" geben wird.

Projektmanagement Note 6

Ein Beitrag zum Thema "Asylsuchende in Kemmern" (von Sascha Dorsch)

In den letzten Tagen und Wochen hat in Kemmern das Thema "Asylsuchende" hohe Wogen geschlagen. Auslöser hierzu war ein Artikel vom 14.03.2015 im Fränkischen Tag unter der Überschrift: "Wir müssen gemeinsam auftreten!". Zu diesem Thema insgesamt möchte ich gerne Stellung beziehen:

1) Das Thema "Asylsuchende" ist seit Monaten und Jahren auf der bundespolitischen und europäischen Agenda. Auch in Zukunft werden wir uns immer wieder damit auseinander setzen müssen - ob es uns gefällt oder nicht.

Wenig hilfreich ist es dabei, mit dumpfen politischen Stammtischparolen zu agieren a la "Die in Berlin sollen erst einmal..." oder "Wir Deutschen werden immer ausgenutzt!". Genauso wenig Sinn sehe ich darin, anonym Zettel in die Briefkästen der Bürgerinnen und Bürger Kemmerns zu werfen, die offensichtlich den Sinn haben, Stimmung zu machen. Wer Ernst genommen werden will, soll Roß und Reiter nennen. Anonymität ist in diesem Fall ein Zeichen von Feigheit.

Ohne Zweifel sind viele Dinge in der Gesamtmengenlage kritisch zu sehen und noch immer gibt es aus meiner Sicht kein griffiges politisches Konzept für dieses Thema. Dennoch hilft es auch nicht sich "wegzuducken" und nach dem St. Florians Prinzip wahlweise in die Hauptstadt und in die Nachbargemeinde zu verweisen.

2) Wenn es der Plan ist, wie vom Bürgermeister in der Gemeinderatssitzung vom 19.03.2015 ausgeführt, dass "drei bis vier Familien" in Kemmern untergebracht werden sollen, so stehe ich diesen Familien zunächst einmal offen und vertrauensvoll gegenüber. Dies sind für mich christliche und moralische Werte.

In einem zweiten Schritt liegt es an den Familien und den Hilfsorganisationen im Umfeld, dieses Vertrauen nicht zu mißbrauchen und den Willen zu zeigen, sich als Gast in die Dorfgemeinschaft zu integrieren. Auch das gehört dann unverzichtbar zu einem Asylprogramm.

3) Völlig unverständlich ist in diesem Fall für mich das Handeln der politisch Verantwortlichen. In seinem Eingangssatz im genannten Pressebericht spricht Landrat Kalb davon, dass die Grundlage für das Gelingen der Betreuung der Asylsuchenden die "...gegenseitige Absprache zwischen allen Beteiligten..." ist. Offensichtlich gilt dies aber nur in eine Richtung. Der Landrat selbst weckt den Eindruck, als sei längst alles entschieden und die genannten Gemeinden nur Erfüllungsgehilfen. Man kann ein Projekt nicht schlechter beginnen. In jedem Projektmanagementseminar lernt man in den Grundzügen die Bedeutung einer gelungenen Kommunikation.

Unverständlich auch für mich, dass der Bürgermeister der Gemeinde - noch dazu als stellv. Landrat - nicht zu der in der Zeitung genannten Besprechung im Landratsamt geladen war. Dies hat der Bürgermeister in der Gemeinderatssitzung am 19.03. auf Nachfrage bestätigt. Entweder ist es mit den oft zitierten politischen Kontakten des Bürgermeisters dann doch nicht so weit her oder der Landrat übergeht hier bewusst seinen Parteifreund - beide Optionen sind nicht sehr erfreulich. Dass in der Folge die Stimmung hochkocht, ist nachvollziehbar, da die Faktenlage für eine vernünftige politische Diskussion fehlte und immer noch nicht vorhanden ist.

Was soll nun passieren?

Die wichtigste Aufgabe ist es nun, alle Betroffenen an einen Tisch zu holen und zu sprechen. Ob dies im Rahmen einer Gemeinderatssitzung, einer Bürgerversammlung oder in einer sonstigen Form passiert ist zweitrangig. Ich erwarte von den Handelnden, dass sie sich nun aktiv ihrer Verantwortung stellen und sich nicht davon stehlen wollen. Denn dieser Eindruck entsteht eben! Nur, wenn alle Fakten auf dem Tisch sind, kann rational und ergebnisoffen diskutiert werden.

Dies sind wir auch den Menschen schuldig, die ihre Heimat verlassen haben und mit Sicherheit nicht alle gekommen sind, um hier auf unseren Kosten zu leben.

Sascha Dorsch

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